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Der Satiriker Peter Zudeick hat vor etlicher Zeit für das Mediummagazin eine mindestens 11teilige Phraseologie geschrieben. Besonders gefallen hat mir damals, wie er gruseligen Artikelanfang „immer mehr“ gegeißelt hat. „Immer mehr Menschen ziehen in die Städte.“ „Immer mehr Menschen zieht es aufs Land.“ „Immer mehr sehnen sich nach beidem gleichzeitig“. Und so weiter.
„Immer mehr“ ist die Zauberformel, wenn Zahlen fehlen und das Bauchgefühl übernimmt. Oder die Einfallslosigkeit. Wer Fakten nicht belegen kann, greift auch gerne zu Experten oder Beobachtern, die dann nicht näher bezeichnet werden. Wieselwörter nennt Zudeick diese hohlen Wörter, „weil ihnen jede Bedeutung ausgesaugt worden ist, wie ein Wiesel ein Ei aussaugt.“
Diese Bezeichnung hat er sich allerdings nicht selbst ausgedacht. Laut Wikipedia hat Theodore Roosevelt seinem politischen Gegner vorgeworfen ein "weasel-word" zu benutzen.
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